Parkdecksanierung

 Parkdeckbelag und Parkdecksanierung

Wir sanieren Parkdecks
Die tragende Konstruktion ist, gerade bei Parkbauten, durch fachgerechte Bauwerksabdichtungen und Beläge vor Wassereintrag und damit vor Schädigungen durch Chlorideintrag zu schützen.

Gerade die in den 1970er bis Anfang der 1990er Jahre erstellten Bauwerke weisen einen vielfach ungenügenden, oder gar nicht vorhandenen Schutz des Konstruktionsbetons auf.
 
In diesen Fällen ist eine grundlegende Parkdecksanierung unumgänglich, bei der wir immer das Ziel verfolgen eine Dauerhaftigkeit zu erreichen, die weit über die Anforderungen der VOB hinausgeht. 


siehe auch:
>> nachhaltige Parkdecksanierung
Die Aufgaben einer Parkdecksanierung

Der Parkdeckbelag beginnt ab Oberkante Rohdecke und endet mit der Stellplatzmarkierung.
Die einzelnen Funktionsschichten müssen Anforderungen an den Brand-, Feuchte-, Schall- und Wärmeschutz, an die Bauwerksabdichtung und Entwässerung, Gebäudetechnik und Ausstattung erfüllen. Zudem muss die Nutzschicht, die den oberen Abschluss des Parkdeckbelages darstellt, sehr verschleißfest gegenüber der mechanischen Beanspruchung durch  Überrollungen sein. Insbesondere die in Kurven auftretenden Radialkräfte der Reifen stellen ihre Leistungsfähigkeit über die gesamte Lebensdauer auf die Probe.

Aus diesem Grunde haben sich Beton und Gussasphalt gegenüber Beschichtungen aus Kunstharz bewährt. Die Dauerhaftigkeit ist abgestellt auf ca. 50 Jahre. Die Lebensdauer von Kunstharzbeschichtungen, bei denen die Funktionen Abdichtung und Nutzschicht von einer ca. 5 mm dicken Schicht erfüllt werden muss, beträgt dagegen nur ca. 10 Jahre.

In >>Wirtschaftlichkeitsberechnungen ist diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen.
Die Merkmale einer Parkdecksanierung

Wärmegedämmte Parkdeckbeläge werden entweder als Warm- oder  Umkehrdach ausgebildet. Beide Systeme erfordern oberhalb der Wärmedämmung eine Druckverteilungsschicht, die nur aus Beton und nicht aus Gussasphalt besteht. Die Abdichtung besteht aus zweilagig ausgeführten Polymerbitumenbahnen, die in einem ausreichenden Gefälle verlegt werden müssen, das in der Hauptrichtung 2% nicht unterschreiten sollte.

Parkdeckbeläge ohne Wärmedämmung werden mit einer Epoxydharzgrundierung, einer hitzebeständigen Schweißbahn und einer zweilagigen Gussasphaltschicht, bei der die erste Lage die Schutzschicht und die zweite Lage die Deckschicht bildet, ausgeführt.

Bewegungsfugen der tragenden Decken sollten sowohl bei wärmegedämmten als auch bei nicht wärmegedämmten Parkdeckbelägen innerhalb des Belages als
Los-Festflanschkonstruktionen ausgeführt werden.

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Interview mit Sanierungsexperten der LAFRENTZ Baugesellschaft mbH aus Parken aktuell 4/2020

"Schutz des Konstruktionsbetons ist das entscheidende Kriterium"

„Dank“ Klimaerwärmung gehören Schnee und Eis hierzulande doch fast schon der Vergangenheit an. Wozu braucht es dann noch einen Parkdeckbelag, um die Betondecken vor Chlorideintrag durch Tausalz zu schützen?

Wir werden uns auch in den nächsten Jahrzehnten mit Chlorideinträgen durch Tausalze beschäftigen müssen, auch wenn es natürlich regionale Unterschiede gibt. Der Schutz des Konstruktionsbetons ist das entscheidende Kriterium für die Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit eines Parkdeckbelags.


Parkhausbesitzer oder auch Betreiber stehen bei Sanierungsvorhaben häufig vor der Frage, welchen Belag sie auf ihren Parkdecks haben möchten. Was empfehlen Sie?

Das hängt in erster Linie von der Art der Nutzung ab. Bei hoch frequentierten Parkdecks z.B. an Einkaufzentren oder großen Wohn- und Geschäftshäusern sollte ein Belag gewählt werden, welcher diesen Belastungen ohne größere Sanierungsmaßnahmen über mehrere Jahrzehnte standhält. Dies sind z.B. Gussasphaltbeläge bei ungedämmten Decks oder Ortbetondecken in gedämmten Bereichen. 

 

Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Systeme?

Wie schon erwähnt, muss das System nach der Nutzungsart gewählt werden. Eine OS-8 Beschichtung kann in einem Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage absolut ausreichend sein. Entscheiden ist immer die zu erwartende Belastung des Parkdecks oder der Tiefgarage.

 

In der Life-Cycle-Betrachtung schneiden bituminöse Systeme laut TÜV Süd kostengünstiger ab als Kunstharzbeschichtungen. Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?

Von den Herstellungskosten sind Beschichtungen, welche sich im Millimeterbereich bewegen naturgemäß günstiger als Aufbauten z.B. mit Schweißbahnen und Gussasphalt, welche sich zwischen 40 und 80mm bewegen. Dieser Kostenvorteil ist aber spätestens nach 10 Jahren neutralisiert, das Beschichtungssysteme nach diesem Zeitraum überarbeitet bzw. saniert werden müssen. Bituminöse Systeme haben bei entsprechender Wartung Liegezeiten von 30 Jahren und mehr.

 

Sie setzen auch deshalb auf besonders nachhaltige Lösungen?

Nachhaltigkeit ist nicht nur aus ökologischen Gründen wichtig, sondern auch aus wirtschaftlichen. Muss z.B. ein Parkdeck an einem Einkaufszentrum nach 10 Jahren saniert werden, so bedeutet dies für den Betreiber, dass er zum Teil erhebliche wirtschaftliche Einbußen hinnehmen muss und einige Kunden sich dauerhaft nach Alternativen umsehen.

 

Zu Ihrem Portfolio zählt auch die Fahrbahnmarkierung. Hier bieten OS8- und OS-11-Systeme mehr Möglichkeiten, zumindest, was die farbliche Gestaltung angeht. Wie fällt Ihr Vergleich hierbei aus? Oder gibt es auch für Asphaltdecken bunte Markierungslösungen?

 Es gibt mittlerweile nahezu unbeschränkte Möglichkeiten einen Asphaltbelag farblich zu gestalten. Dies kann mit Reibeplastiken ( z.B. rote Radwege , Fluchtwege etc. ), mit High Solid Farben in jedem gewünschten RAL-Ton oder mit Kaltplastiken erfolgen.

 

Wie aufwendig ist die Planung eines Sanierungsvorhabens im Vergleich zur Ausführung?

Die Planung ist bei einer Sanierung, die meist im laufenden Betrieb erfolgen muss, absolut entscheidend für den Erfolg der Maßnahme. Der Auftraggeber und ggf. der Betreiber sind hier von Beginn an einzubinden um spätere Unstimmigkeiten vorzubeugen. Die Prioritäten eines Betreibers sind naturgemäß völlig andere als die der ausführenden Firma.  

 

Wie dichten Sie sicher und dauerhaft ab? Welche Stellen sind besonders kritisch?

 Besondere Sorgfalt ist bei allen Abdichtungsanschlüssen gefragt, besonders an Bauwerksfugenkonstruktionen, Parkdachabläufen, Rohrdurchführungen oder Attikaanschlüssen. Für diese Arbeiten sollten ausschließlich gelernte Bauwerksabdichter mit langjähriger Berufserfahrung eingesetzt werden. 

 

Welche Entwässerungssysteme setzen Sie ein? Lassen sich diese auch nachträglich einbauen?

 Wir setzen in der auf Einzelabläufe mit Los- und Festflansch um die Abdichtungslagen sicher und dauerhaft anschließen zu können. Je nach örtlicher Gefällesituation kann es sinnvoll sein über den Abläufen eine Linienentwässerung in Form einer Faserbetonrinne anzuordnen.

 

Was machen Sie, wenn kein ausreichendes Gefälle auf den Decks vorhanden ist?

Ist das Parkdeck ungedämmt, so kann das Gefälle unproblematisch im Gussasphalt ausgebildet werden.

Bei gedämmten Aufbauten gibt es entweder die Möglichkeit ein Warmdach mit entsprechender Gefälledämmung ( z.B. Foamglas ), oder ein Umkehrdach mit einem Gefälleestrich zu bauen.


Gehört die Schadensanalyse auch zu Ihrem Leistungsumfang?

Die Schadensanalyse ist Grundlage des Sanierungskonzepts und wird von uns in Zusammenarbeit mit dem Baustofflabor erstellt.


Die Fragen stellte Marko Ruh, Chefredakteur Parken aktuell an:

Dipl.-Ing. Dirk Lange, Geschäftsführer und Gesellschafter LAFRENTZ Baugesellschaft mbH

Mustafa Pekuzak, Prokurist und Abteilungsleiter Bauwerksabdichtung und Bauwerksanierung

Gabriel Navarro, Abteilungsleiter Fahrbahnmarkierung

Interview als pdf im >>Download


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